Schreckensnachrichten in den modernen Medien, das eigene Sicherheitsgefühl und Tätergeschichten aus der Bekanntschaft sorgen dafür, dass sich immer mehr Menschen im privaten aber auch gewerblichen Bereich mit elektronischen Einbruchschutzlösungen ausstatten möchten. Der Markt ist geradezu übersät mit günstigen Alarmanlagen, die schnelle Sicherheit versprechen. Doch wie günstig darf und sollte eine Alarmanlage sein, ohne dabei an Effektivität zu verlieren? Wir möchten ein wenig Licht in die oft verwirrende Preislandschaft der Sicherheitstechnik bringen und die Kosten für eine Alarmanlage aber auch Folgekosten transparenter machen.
Welche Kosten kommen bei einer Alarmanlage auf mich zu?
Eines wollen wir gleich vorwegnehmen: Nur mit dem reinen Kauf von Sicherheitstechnik ist es nicht getan. Denn für eine effektive Alarmabsicherung braucht es noch einige Schritte mehr, die bei der Anschaffung einer Anlage zu häufig nicht bedacht werden. Folgende Kostenpunkte können in diesem Zusammenhang auf Sie zukommen:
Was kostet eine gute Alarmanlage?
Sicher ist das Wort „gut“ sehr subjektiv und jeder setzt andere Maßstäbe an das, was eine gute Alarmanlage alles leisten können muss. Dennoch lassen sich bestimmte Rahmendaten bestimmen, die einen groben Überblick über die voraussichtlichen Erfolgsaussichten eines Alarmsystems verschaffen.
Für Interessenten stellt sich also die Frage: Was benötige ich, um diese Sicherheitsstandards zu erhalten? Und damit einhergehend: Was kostet es mich, diese Standards zu erhalten?
Diese Komponenten sollte eine Alarmanlage umfassen
Natürlich ist es wichtig bei Alarmanlagen darauf zu achten, dass die Komponenten immer nach dem individuellen Bedarf zusammengestellt werden und genau auf die Anforderungen der zu überwachenden Umgebung angepasst werden. Alarmanlagen Komplett-Sets stellen dabei eine minimale Grundausrüstung, häufig ohne weitere Funktionalität, dar. Die Basis-Sets können preislich stark variieren. Als ein Richtwert für die Kosten je Set kann man eine Spanne von 200 bis 500 Euro in Betracht ziehen. Bei diesen Preisen ist es jedoch nicht verwunderlich, dass günstige Alarmanlagen-Sets nur selten genau die richtige Anzahl an Komponenten für den jeweiligen Bedarf decken und nicht mit einer passgenauen, individuellen Sicherheitslösung vergleichbar sind.
Dennoch gibt es eine kleine Auswahl an Alarmanlagen-Komponenten, die auf keinen Fall fehlen dürfen:
Der Ablauf und das Zusammenspiel der Komponenten einer Alarmanlage sind dabei immer gleich: Die Melder registrieren eine Bewegung, eine Kontaktunterbrechung oder ähnliches und geben darüber einen Bericht an die Alarmzentrale. Diese setzt die Information um und löst die Signalgeber vor Ort aus. Bei einer Aufschaltung der EMZ auf eine Notruf- und Serviceleitstelle wird der Alarm parallel über eine Übertragungseinrichtung automatisch an die Mitarbeiter der Leitstelle weitergeleitet. Das passiert alles innerhalb weniger Sekunden.
Über diese Basiskomponenten hinaus können Alarmanlagen natürlich noch mit vielen Zusatzoptionen und weiteren Komponenten erweitert werden, um die Effektivität zu erhöhen.
So setzen sich die Kosten einer Alarmanlage zusammen
Nimmt man diese Basis-Bestandteile einer Alarmanlage als Ausgangspunkt kann man sich grob eine Kostenübersicht zusammenstellen, die einen ersten Überblick verschafft, mit welchen Kosten für eine kleine Ausführung einer Alarmanlage zu rechnen ist.
Alarmzentrale | 440 Euro |
Bedienteil | 180 Euro |
Alarmsirene + Blitzlicht | 250 Euro |
je Funk-Öffnungsmelder | 100 Euro |
Gesamt | 1.200 Euro |
Diese Zahlen dienen nur als grober Richtwert. Die tatsächlichen Kosten für eine Alarmanlage können jedoch je nach Ausführung, Qualitätsstandards, Zertifizierung, Hersteller, etc. stark variieren.
Preisspanne für Sicherheitstechnik
Alarmanlagen-Basis-Set | 200 bis 500 Euro |
Funksensoren, Bewegungsmelder | je 10 bis 90 Euro |
Funk-Alarmzentrale | 300 bis 500 Euro |
Funk-Fernbedienung | 100 bis 200 Euro |
Alarm-Außensirene | 250 bis 400 Euro |
Überwachungskamera | 30 bis 800 Euro |
Materialkosten | 25 bis 170 Euro |
Beispiel-Kosten: Familie Wachmann möchte sicher im Einfamilienhaus sein
Die Familie von Günter Wachmann kam nach einem schönen Familienurlaub in ihr Eigenheim zurück und wurde von purer Verwüstung, Diebstahl und Einbruchschäden überrascht. Deshalb beschließt das Ehepaar Wachmann, es nicht noch einmal zu einem solchen Einbruch kommen zu lassen. Um sich wieder sicher zu fühlen, soll das Einfamilienhaus mit sechs Zimmern im Erdgeschoss und im 1. Stockwerk abgesichert werden. Günter Wachmann schätzt grob, wie viele Komponenten er für seinen elektronischen Einbruchschutz benötigt und kauft.
Zusätzlich zum Signalgeber vor Ort, entscheidet er sich für eine mobile Bedienung über sein Smartphone und eine Alarmanlage mit App. Für die Technik, ein paar wenige Zusatzfunktionen und Installationsmaterial entstehen der Familie Kosten für Ihre Alarmtechnik von etwa 6.000 Euro.
Den Einbau der Anlage und die Vernetzung der eigenen Komponenten will Herr Wachmann selbst organisieren. Bei der Programmierung der Alarmzentrale stößt er jedoch nach wenigen Stunden bereits an seine Grenzen und nimmt für Installationsmaterial und einen selbstständigen Installationselektroniker nochmals fast 4.000 Euro in die Hand.
Alarmanlage nach Bedarf: Mit diesen Preisen können Sie rechnen
Eines ist bereits deutlich geworden: Es gibt nicht DIE eine Alarmanlage und es gibt nicht DEN einen Preis für Sicherheitstechnik. Viel mehr hängen die Kosten für eine Alarmanlage eng mit den Anforderungen zusammen, die an eine Alarmsicherung gestellt werden. Deshalb soll Ihnen der folgende Abschnitt einen Überblick über die einzelnen Hintergründe geben.
Kosten für Gewerbe & Unternehmen
Die Anforderungen für die Absicherung von Gewerbeimmobilien und Unternehmensräumen muss zum einen eine schnelle Reaktion im Alarmfall ermöglichen, zum anderen vor allem aber auch dann effektiv schützen, wenn am Wochenende oder in abgelegenen Gewerbegebieten nicht immer jemand vor Ort ist. Diese Hauptanforderungen gilt es zu vereinen, was häufig über kabelgebundene Alarmanlagen in Kombination mit Bewegungsmeldern und Peripherieschutzmaßnahmen ermöglicht wird. Vor allem im gewerblichen Bereich sind die Kosten stark von der Größe des zu schützenden Objektes abhängig. Je größer, umso mehr Melder und Signalgeber müssen installiert werden. Im gewerblichen Bereich lohnt es sich also definitiv über eine Alarmanlagen-Miete nachzudenken, denn die Investitionskosten können ins unermessliche steigen. Wartung, defekte oder zerstörte Technik noch nicht einbegriffen. Bei einer kleinen Gewerbe-Alarmanlage mit monatlicher Mietpauschale und Aufschaltung beginnen die Kosten bei circa 150 Euro, immer abhängig vom Objekt.
Kosten für Privathaushalte
Im Gegensatz zu Alarmanlagen für Unternehmen sind die Anforderungen für den privaten Haushalt, Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen in ihrem Aufwand deutlich geringer. In der Regel werden Zugänge und belebte Räume, wie Wohnzimmer, in die Überwachung einbezogen. Für Privathaushalte steht dabei vor allem der Schutz der Bewohner an oberster Stelle. Daher ist eine Außenhautüberwachung, bei der die Zugänge, wie Fenster oder Türen, vor Manipulation und Eindringen gesichert werden, häufig Teil des Überwachungskonzeptes. Dadurch wird es möglich, das Gebäude zu sichern, auch wenn sich Personen im Inneren des Objektes aufhalten. Eine Basisversion für Privathaushalte ist bei Eigenanschaffung und ohne Aufschaltung auf eine NSL zu den Kosten der oben aufgeführten einzelnen Komponenten erhältlich. Eine Alarmanlage ohne Eigeninvestition aber mit Aufschaltung auf einer NSL gibt es bereits zu monatlichen Servicepauschalen für unter 100 Euro.
Kosten für einen Wachdienst
Eine Alternative zur rein lokalen Alarmierung ist die Einbindung eines Sicherheitsdienstes. Mit Hilfe einer Aufschaltung auf eine Servicezentrale kann direkt beim ersten Alarmsignal Wachpersonal hinzugezogen werden, was zum Objekt fährt, sich die Situation anschaut und bei einem bestätigten Einbruch die Polizei alarmiert. Die Kosten für einen Wachfahrer setzen sich zusammen aus den Kosten für die Aufschaltung auf die NSL, den Personalkosten in Stundensätzen sowie Kilometerpauschalen. Die Aufschaltung verursacht zusätzlich monatliche Kosten zwischen 19 und 250 Euro – immer auch abhängig von der Objektgröße und der Aufwandsintensität. Eine Einrichtungspauschale zur Erstellung von Maßnahmen- oder Ablaufplänen kommt einmalig hinzu.
Aber Vorsicht! Die Beauftragung eines Wachdienstes, bei dem ein Wachfahrer zum Objekt fährt hat entscheidende Nachteile, die in die Entscheidung einbezogen werden sollten: Nach VdS-Richtlinien haben die Sicherheitsdienste bis zu 20 Minuten Zeit, bis ein Mitarbeiter vor Ort sein muss. Zusätzlich kommen der normale Straßenverkehr sowie womöglich schwierige Witterungsbedingungen hinzu, die die Ankunftszeit nochmals verlängern können. In Ausnahmesituationen kann es dadurch auch bis zu 45 Minuten dauern. Ob die Täter dann noch geschnappt werden können und welche Schäden dann noch zu verhindern sind, bleibt fraglich.
Kosten für Fernüberwachung
Die moderne Technik bietet im Rahmen der Aufschaltung auf eine Notruf- und Serviceleitstelle jedoch inzwischen Raum für Maßnahmen, die effektiver sind als personelle Wachfahrer. Mit Fernüberwachung, wie sie beim Live-Einbruchschutz Anwendung findet, wird innerhalb weniger Sekunden nach einem Alarm eine Live-Verbindung zur Notrufleitstelle aufgebaut. Die Mitarbeiter dort sehen und hören ins Objekt hinein, können einen Echtalarm feststellen oder einen Falschalarm herausfiltern. Ist ein Einbruch verifiziert, starten die Mitarbeiter in Echtzeit aus der Ferne eine Live-Täteransprache und alarmieren parallel die Polizei. Der Alarm wird also in jedem Fall und schnellstmöglich bearbeitet. Die Überwachung wird dadurch 24/7 sichergestellt, ohne, dass permanent jemand vor Ort sein muss. Das ist in jedem Fall deutlich kostensparender, als mit personellen Wachdiensten. Fahrtkosten oder Personalkosten entfallen, da diese Serviceleistung in der Regel über eine monatliche Pauschale abgerechnet wird, die die Aufschaltung, den Service, die Technik und mögliche Folgekosten bereits abdeckt. Eine solche Live-Sicherheitslösung gibt es je nach Ausprägung und Objektgröße bereits ab rund 100 Euro im Monat.
Kosten für eine Alarmanlage mit VdS-Zertifizierung
Eine weitere Spezifizierung hinsichtlich der Kosten für eine Alarmanlage erfolgt, wenn eine VdS-zertifizierte Anlage benötigt wird. Diese wird häufig von Versicherungen nach einer Gefährdungsanalyse gefordert und soll gewisse Standards beim Objektschutz sicherstellen. Diese Zertifizierung durch VdS Schadenverhütung GmbH kann gefordert werden, wenn hohe Werte versichert werden müssen, Störeinflüsse wie Rauch oder Feuer vorliegen können oder bereits mehrfach in das versicherte Objekt eingebrochen wurde. Aber auch manche Branchen sind von Grund auf bereits dazu verpflichtet die Alarmanlage nach VdS-Standards errichten zu lassen, um überhaupt einen Versicherungsschutz zu bekommen.
Die VdS-Zertifizierungen sorgen bei Versicherungen und Versicherungsnehmern für Vertrauen und genießen einen guten Ruf, da hierbei alle verwendeten Komponenten, Systeme und Dienstleistungen dem aktuellsten Stand der Technik und hohen Prüfanforderungen entsprechend. Unter anderem folgende Leistungen können VdS-standardisiert umgesetzt werden:
Die hohen Sicherheitsstandards bei Technik und Dienstleistung gehen jedoch aufgrund des erhöhten Aufwandes mit Mehrkosten einher. Durch die notwendige Abnahme der Anlage durch einen Sachverständigen von VdS Schadenverhütung GmbH erhöhen sich die Aktivierungskosten. Da bei VdS-anerkannten Alarmanlagen auch ein höherer Wartungsaufwand durch kürzere Wartungsintervalle und mehr Dokumentation notwendig ist, schlägt sich die Zertifizierung auch in den monatlichen Deckungskosten nieder. Bei einer Eigeninvestition kommen diese Zusatzkosten regelmäßig auf die Betreiber zu, bei einer Mietlösung wird dieser Mehraufwand in der monatlichen Servicepauschale bereits berücksichtigt.
Um die Risiken, den Gefährdungsgrad und das Versicherungsvolumen in die Standardisierung einzubeziehen hat VdS Schadenverhütung GmbH eine Klassifizierung vorgegeben.
- Klasse A: Einfacher Schutz gegen Überwindungsversuche im scharfen sowie im unscharfen Zustand; mittlere Ansprechempfindlichkeit der Melder
- Klasse B: Mittlerer Schutz gegen Überwindungsversuche im scharfen sowie im unscharfen Zustand; mittlere Ansprechempfindlichkeit der Melder
- Klasse C: Erhöhter Schutz gegen Überwindungsversuche im scharfen sowie im unscharfen Zustand; erhöhte Ansprechempfindlichkeit der Melder; weitgehende Überwachung der sicherheitsrelevanten Funktionen
Welche Standards erfüllt werden müssen ist wiederum eine Einzelfallentscheidung. Auch hier können sich die Kosten maßgeblich an den Risikoklassen orientieren und variieren dementsprechend. Eine genaue Analyse und Beratungsgespräche mit einem Facherrichter sind daher dringend notwendig, wenn solche Vorgaben vorliegen. Die Kosten für eine Alarmanlage nach VdS-Standards orientiert sich also nicht nur an den individuellen Anforderungen, sondern auch an den baulichen Gegebenheiten. Zur groben Einordnung lässt sich sagen, dass eine kleine Alarmanlage nach den VdS-Standards der Risikoklasse C für ein gehobenes Privatobjekt ab einer fünfstelligen Summe zu erhalten ist.
Damit wird deutlich, dass mit der Sicherheit einer standardisierten Einbruchmeldeanlage nach VdS ein höherer Sicherheitsstandard möglich wird, dies jedoch auch mehr Kosten als eine nicht-zertifizierte Alarmanlage verursacht.
Kosten für Wartung und andere Folgekosten
Sowohl bei unserem Beispiel der Alarmanlage von Familie Wachmann, als auch bei unserer Kostenübersicht für die einzelnen Alarmanlagen-Komponenten wird schnell klar: Nur bei der reinen Technik hören die Kosten nicht auf. Häufig zeichnen sich erst mit dem längerfristigen Gebrauch von Alarmanlagen Zusatzkosten ab, die man vor dem Kauf nicht eingeplant oder einberechnet hat.
Installation
Ganz am Anfang sind hier natürlich die Installationskosten zu nennen. Hierfür werden sowohl Material als auch personelle Ressourcen benötigt, um die Alarmtechnik zu installieren, zu vernetzen und zu programmieren. Je nach Größe der zu schützenden Immobilie, Außenfläche oder Wohnung kann das viel Zeit in Anspruch nehmen. Wer technisch versiert ist hat hier einen klaren Vorteil. Die Eigeninstallation einer Alarmanlage birgt jedoch stets auch die Gefahr, Fehler bei der Installation zu machen. Diese können im Ernstfall eines Einbruchs schnell zum Nachteil werden, z.B. wenn ein Melder nicht reagiert, die Alarmzentrale nicht richtig vernetzt ist oder die Alarmanlage Signale nicht weiterleitet. Zertifizierte Facherrichter können hierbei Abhilfe schaffen und sorgen für die Sicherheit eines adäquaten und fachlich einwandfreien Einbaus der Anlage.
Der Einbau durch ein spezialisiertes Fachunternehmen sorgt jedoch für zusätzliche Kosten, die stark variieren und nicht pauschal dargelegt werden können. Es lohnt sich in jedem Fall, sich vor dem Kauf darüber zu informieren und Angebote einzuholen. Die eingesparten Kosten beim Selbsteinbau einer Alarmanlage sind verhältnismäßig irrelevant, wenn dennoch kein Schutz gewährleistet wird.
Ist die Alarmanlage installiert, ist man doch erst einmal versorgt. Oder?
Jährliche Wartung
Nicht ganz, denn um einen ausfallsicheren Betrieb der Sicherheitsanlage zu garantieren, sind regelmäßige Wartungen Pflicht. Regelbetrieb, technischer Verschleiß, Strom- oder Netzausfall oder sogar Standby-Betrieb machen sonst kritische Ausfälle möglich. Um die volle Funktionsfähigkeit zu ermöglichen ist eine jährliche, vollständige Wartung des gesamten Systems empfehlenswert. Einen nachweislichen und umfassenden Schutz kann nur die Wartung vom Fachhandwerker liefern.
Die Spanne der Kosten für eine jährliche Wartung reicht hier von etwa 200 € bis 500 € pro Jahr, je nach Art und Umfang der Anlage.
Ausfall der Systemtechnik
Natürlich ist kein System perfekt. Vor allem sensible, technische Geräte brauchen eine regelmäßige Pflege. Doch auch das kann nicht garantieren, dass die Technik nicht irgendwann kaputt geht – sei es aus Verschleiß oder anderen Gründen. Auch diese Kosten müssen bei der Anschaffung einer Alarmanlage einkalkuliert werden. Neue Komponenten müssen gekauft, verbaut und konfiguriert werden.
Ärgerlich ist der Ausfall oder der Defekt von Geräten natürlich noch mehr, wenn er bereits kurz nach der Installation auftritt. Die Komponenten müssen dann schon nach kurzer Zeit aufwendig ausgetauscht und ersetzt werden.
Kosten für die Alarmanlage senken
Die bisherigen Abschnitte zeigen deutlich, dass, je nach Art der Alarmanlage, bestimmte Kosten immer auf den Eigentümer zukommen. Doch es gibt auch Möglichkeiten Fixkosten oder Monatspauschalen zu reduzieren und somit Geld beim Kauf einer Alarmanlage zu sparen. Folgende drei Möglichkeiten helfen dabei die Kosten für den Einbruchschutz zu senken.
Förderung der Alarmanlage durch die KfW
Wer etwas Geld in die Hand nimmt, um in Einbruchschutz zu investieren, den lässt auch der Bund dabei nicht alleine. Das Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat (BMI) vergibt über die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, eine Einbruchschutzförderung von bis zu 1.600 Euro. Diese Förderung gibt es als Zuschuss für Maßnahmen des Einbruchschutzes in Bestandsgebäuden. Die ersten 1.000 Euro einer Alarmanlage werden mit 20 % bezuschusst. Kostet die Sicherheitslösung mehr, wird alles Weitere mit 10 % bezuschusst. Mit dieser KfW-Förderung kann man die Kosten für eine Alarmanlage also reduzieren und dadurch bares Geld sparen. Wie das genau geht kann man hier erfahren:
Damit der Zuschuss auch gewährt wird, gibt es verschiedene Voraussetzungen, die das Projekt erfüllen muss:
Versicherungsbeitrag senken
Erfüllt die neue Alarmanlage gewisse Standards kann man weiterhin auch indirekt damit sparen. Die Versicherungsprämie für die Hausratversicherung wird anhand der potenziellen Risiken berechnet, die für den Standort des Gebäudes entstehen. Ein Einbruch als potenzielle Gefahr macht dabei einen erheblichen Anteil der Summe aus. Mit Einbau und Nutzung einer hochwertigen Alarmanlage kann man diese Versicherungssumme jedoch gezielt senken. Das geht allerdings nur, wenn mit der Alarmanlage auch das Risiko eines Einbruchs verringert wird, eine Attrappe kann das beispielsweise logischerweise nicht leisten. Für die Reduzierung muss die genutzte Sicherheitstechnik jedoch ein paar Voraussetzungen erfüllen:
- Einbau und Art der Alarmanlage muss dem Versicherer kommuniziert werden
- Alarmanlage muss VdS-zertifiziert sein
- Einbau muss durch professionellen Errichter erfolgen; fachgerechte Installation, Programmierung und Inbetriebnahme muss bestätigt werden
Welche Mindestvoraussetzungen für eine VdS-Zertifizierung vorliegen müssen, kann man in unserem Blogbeitrag nachlesen:
Alarmanlage in der Steuererklärung angeben
Die Bundesregierung unterstützt Maßnahmen zur Gebäudesicherheit auch mit Steuererleichterungen. In diesem Sinne können haushaltsnahe Handwerkerleistungen vom Eigentümer in der Steuererklärung aufgelistet und damit geltend gemacht werden. Bei der Installation einer Alarmanlage ist die komplette Arbeitszeit der Techniker damit absetzbar. Eigenarbeiten oder Eigeninstallationen zählen hier jedoch nicht dazu. Die Handwerksleistung muss direkt am Objekt oder dem Grundstück durchgeführt werden. Arbeiten außerhalb, beispielsweise in einer Werkstatt, fallen nicht darunter. Haushaltsnahe Handwerksätigkeiten, auch die Installation einer Alarmanlage, können bis zu 1.200 Euro abgezogen werden. Sprich es können Handwerksleistungen mit bis zu 6.000 Euro Rechnungssumme eingreicht werden.
Jedoch gilt zu beachten: In der Steuer absetzbar sind lediglich die Arbeitskosten des beauftragten Unternehmens. Arbeitsmaterialien, Anfahrt oder Maschinenkosten können hier nicht aufgeführt werden.
Eine Alternative: Alarmanlage mieten mit Service-Komplettpaket
Inzwischen sind alternative Modelle gegenüber dem Kauf einer Alarmanlage und der Selbstinstallation verfügbar. Spezialisierte Fachbetriebe sorgen für die Bereitstellung der Komponenten und bieten in einem Gesamtpaket die Installation gleich mit an. Serviceleistungen und Wartungseinsätze sind dann häufig jedoch weiterhin separat zu begleichen.
Immer weitere zunehmend sind auf dem Markt für Alarmtechnik und Sicherheitssysteme jedoch auch ganze Servicepakete zu finden, bei denen Privatkunden und Unternehmen die Sicherheitsthematik komplett an einen Dienstleister auslagern können.
Der entsprechende Anbieter kümmert sich dann in einem Service-Komplettpaket um alle anfallenden Tätigkeiten rund um die Alarmanlage. Dazu gehören neben der passgenauen und optimierten Projektierung der gesamten Anlage auf die jeweilige Umgebung auch das Zurverfügungstellen der notwendigen Technik, die Installation, die Aufschaltung auf eine Notruf- und Serviceleitstelle, die Alarmbearbeitung, die regelmäßige Wartung, der Austausch defekter Geräte und sämtliche notwendigen Serviceeinsätze.
Dieses Kostenmodell beruht bei den meisten Anbietern auf einer monatlichen Servicepauschale: es wird eine vorher festgelegte Vertragslaufzeit beschlossen innerhalb der sämtliche Leistungen rund um die Alarmanlage bereits inbegriffen sind. Der jeweilige Nutzer der Anlage bekommt die Technik dabei ohne Investitionskosten zur Verfügung gestellt sämtliche Technik wird zur Nutzung überlassen.
Die Servicepauschale wird bequem monatlich berechnet, sodass die Kosten für die Alarmanlage genauestens planbar und kalkulierbar sind.
Bei einigen Anbietern ist bei diesem Rundum-Paket auch bereits die Aufschaltung auf eine Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) inklusive. Dies kann in Form eines klassischen Wachdienstes sein, der im Alarmfall zum Objekt hinausfährt. Dies kann jedoch auch mittels Fernüberwachung stattfinden, bei der die Mitarbeiter im Alarmfall die Alarmbearbeitung aus der Leitstelle heraus vornehmen können und in Echtzeit eine Täteransprache vornehmen.